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Was ist eine Dupuytren’sche Kontraktur?

Es handelt sich hierbei um eine Knotenbildung, Verdickung und Verkürzung einer Gewebsschicht in der Greifseite der Hand, welche die Haut stabilisiert und die Sehnen, Nerven und Blutgefäße der Hand bedeckt oder umhüllt. Die medizinische Bezeichnung für diese Gewebsschicht lautet: „Palmaraponeurose“. Die Sehnen selbst sind hiervon nicht betroffen. Es handelt sich auch nicht um einen Tumor oder ähnliches. Die Erkrankung ist also nicht für die Gesundheit bedrohlich.

Der Verlauf ist schubweise und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche haben über viele Jahre nur geringe Knotenbildung ohne weitere Probleme, bei anderen kommt es schon wenige Jahre, nachdem sie die ersten Verhärtungen bemerkt haben, zu einer Verkrümmung der betroffenen Finger. Meist sind die Hohlhand und Klein- oder Ringfinger betroffen. Prinzipiell kann diese Veränderung jedoch an allen Fingern und der gesamten Handinnenfläche auftreten, da die betroffene Palmaraponeurose die gesamte Greiffläche der Hand auskleidet.

Warum entsteht die Dupuyten’sche Kontraktur?

Die genauen Ursachen hierfür sind nicht bekannt. Man weiß jedoch, dass diese vorwiegend im höheren Lebensalter auftritt und überwiegend Männer betroffen sind. Aber auch junge Menschen finden sich gelegentlich unter den Patienten. Die Neigung zum Auftreten dieser Handveränderung wird durch Vererbung begünstigt.

Wie kann eine Dupuytren’sche Kontraktur diagnostiziert werden?

Durch den Sicht- und Tastbefund lässt sich die Diagnose eindeutig stellen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Aufgrund Ihres Krankheitsbildes ist eine Operation sinnvoll. Hierbei werden in Armnervbetäubung oder auch Vollnarkose die betroffenen Areale der Greifseite der Hand und Finger freigelegt und die Knoten und Stränge entfernt. Die OP erfolgt nahezu ohne Blutverlust und vollständig schmerzfrei, der Handchirurg benutzt eine Lupenbrille, welche hilft, die feinen Strukturen der Hand schonend zu behandeln.

Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich die Erkrankung weder durch Medikamente noch durch andere Maßnahmen in ihrem Verlauf beeinflussen. Alternativ zur Operation wird noch gelegentlich die Röntgenbestrahlung der Hand empfohlen. Ihr Chirurg in Hamburg rät davon ab, da durch die Bestrahlung der Hand eine dauerhafte Gewebsschädigung eintritt. Die Stränge bilden sich nicht voll zurück und es kommt zu erneuter Knotenbildung. Die dann doch erforderliche OP ist durch die Strahlenschädigung des Gewebes sehr viel komplikationsträchtiger, die Heilung deutlich verzögert.

Wann sollte operiert werden?

Es wird überwiegend empfohlen, ab einer Streckhemmung der Finger von ca. 30 Grad (Abstand der Kuppe zu den anderen Fingern bei Streckung ca. 3 cm) zu operieren. Bei sehr störender Knotenbildung evtl. auch schon eher. Im Frühstadium sollte noch abgewartet werden, da es bei einigen Patienten im Laufe der Jahre zu erneuter Knotenbildung kommt. Merksatz: „Je eher die Operation, desto eher auch wieder neue Knoten“.

Was passiert, wenn nicht operiert wird und die Knotenbildung/Verkrümmung zunimmt?

Die Fingerbeugung nimmt zu, der tägliche Gebrauch der Hand wird schwieriger. Die OP wird aufwendiger. Es werden Gelenklösungen erforderlich, trotzdem gelingt es häufig nicht mehr, eine ausreichende Streckfähigkeit der Finger zu erzielen. Bei extremer Verkrümmung bleibt manchmal nur die Amputation der betroffenen Finger

Wie ist die Nachbehandlung?

Es wird ca. 1 Woche eine Schiene getragen, bis die Wunden sicher heilen. Verbandswechsel erfolgt auf jeden Fall am Tag nach der OP, weitere je nach Befund. Ca. 10 Tage nach der OP werden die Hautfäden entfernt.

Über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen ist dann eine spezielle Narbenbehandlung erforderlich, die Sie selbst durchführen können und die Ihnen ausführlich erklärt wird.

Natürlich können Sie Ihre Hand während dieser Zeit schon wieder gebrauchen. Ca. alle 14 Tage sollten Sie sich in der Praxis vorstellen.

Gelegentlich ist auch für eine Zeitlang Krankengymnastik und die Anpassung von speziellen Narbenauflagen und Streckschienen für die Finger notwendig.